VDA 19.1 Gelbbandphase 2025
Die dritte überarbeitete Ausgabe der VDA 19.1 liegt als Gelbband 2025 vor. Für alle, die in der Automobilindustrie Verantwortung für technische Sauberkeit tragen, ist dies ein zentraler Zeitpunkt, um Praxiswissen einzubringen. Rückmeldungen aus Entwicklung, Qualitätssicherung und Prüflaboren fließen in die finale Fassung ein und prägen künftig die Standards für Restschmutzanalyse und Prüfmethoden zur technischen Sauberkeit.
Termine und aktueller Stand
Die Kommentierungsphase läuft vom 31.07.2025 bis 31.10.2025. Kommentare werden über den offiziellen Feedbackbogen des VDA QMC eingereicht. Jede Rückmeldung wird von der Projektgruppe geprüft und entweder angenommen oder mit Begründung abgelehnt. Nach Abschluss folgt die Freigabe durch den Qualitätsmanagement Ausschuss und die Veröffentlichung im VDA Webshop. So wird aus dem Gelbband die finale Ausgabe.
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Was ändert sich inhaltlich
Sauberkeitsspezifikation und Prüfstrategie
Die neue VDA 19.1 erweitert das Kapitel zur Sauberkeitsspezifikation. Sie beschreibt die Ableitung von Grenzwerten, benennt typische Fehler in Spezifikationen und geht auf nicht prüfbare Bauteile ein. Damit erhalten Unternehmen klarere Leitplanken für die Prüfstrategie und die Umsetzung der technischen Sauberkeit in der Automobilindustrie.
Trockenextraktion detailliert ergänzt
Neu ist die detaillierte Beschreibung von Trockenextraktionsverfahren. Dazu zählen Abblasen, Durchströmen, Bürstsaugen und der Stempeltest. Diese Verfahren sind besonders relevant, wenn Flüssigkeitsextraktionen nicht zulässig oder nicht effektiv sind.
Auswahl der Prüfmethode
Die Prüfmethoden sind neu strukturiert. Der Entwurf zeigt den Weg von der Prüfung der Sauberkeitsgrenzwerte über Prozessmonitoring bis hin zu weitergehenden Analysen. Tabellen und Übersichten erleichtern die Entscheidung, welche Methode für die jeweilige Restschmutzanalyse sinnvoll ist.
Analysefiltration und Abscheiden
Die neue VDA 19.1 beschreibt die Analysefiltration umfassend. Vorgaben zur Auswahl, Handhabung und Trocknung der Filter sorgen für mehr Sicherheit in der Auswertung. Partikelfallen und Partikelstempel ergänzen das Spektrum und erhöhen die Aussagekraft.
Freie lichtoptische Analyse
Ganz neu ist die freie lichtoptische Analyse. Sie ermöglicht die Erfassung von Partikeln unter 50 µm sowie kontrastarmer Partikel und wird im Kunden-Lieferanten-Verhältnis abgestimmt. Damit deckt die VDA 19.1 Gelbbandphase einen Bereich ab, der für moderne Systeme wie Kameras und Sensoren entscheidend ist.
Gravimetrie verständlicher gefasst
Die Gravimetrie ist verständlicher gefasst. Der Entwurf beschreibt die Nachweisgrenze genauer und ergänzt eine Formel zur Mindestprüffläche. Damit werden gravimetrische Ergebnisse zur technischen Sauberkeit transparenter und reproduzierbarer.
Standardanalyse klarer beschrieben
Die lichtoptische Standardanalyse ist klarer beschrieben. Vordefinierte Parameter sollen Ergebnisse zwischen Laboren besser vergleichbar machen. Zusätzlich werden Partikelbreiten berücksichtigt, um die technische Sauberkeit noch genauer zu erfassen.
Dokumentation neu strukturiert
Die Dokumentation ist zentralisiert. Kapitel 9 umfasst Angaben zu Prüfobjekt, Vorbehandlung, Extraktion, Filtration, Analyse, Prüfergebnissen und Konformitätsbewertung. Neu ist zudem die Erweiterung der Partikelgrößenklassen bis 3000 µm.
Neues Kriterium Gesamtfaserlänge
Die dritte Ausgabe der VDA 19.1 hebt die Gesamtfaserlänge als neues Analysekriterium hervor. Damit lassen sich Faserpartikel detaillierter bewerten und Risiken in sensiblen Bauteilen besser einordnen.
Qualitätsabsicherung und Blindwert
Die Gelbbandphase präzisiert die Qualifizierungsuntersuchungen. Blindwertbestimmung, Nachspülprozeduren und die Wiederfindung von Testpartikeln sind verbindlich verankert. Das stärkt die Reproduzierbarkeit und Verlässlichkeit der Ergebnisse zur technischen Sauberkeit.
REM/EDX mit Standardanalyse und freier Variante
Die REM/EDX-Analyse wird in zwei Varianten beschrieben. Die Standardanalyse definiert Bildgebungsregeln, Elementlisten und Zero Element Rules, um eine hohe Vergleichbarkeit zu sichern. Daneben gibt es eine freie Anwendung für spezielle Fragestellungen, etwa bei Partikeln kleiner als 50 µm. So wird die chemische Analyse von Restschmutz zum festen Bestandteil einer robusten Prüfstrategie.
Interpretation, Reaktion und Messunsicherheit
Neu sind klare Hinweise zur Bewertung von Grenzwertüberschreitungen sowie die Einbeziehung von Messunsicherheit und Methodenverifizierung. Damit steigt die Sicherheit bei Entscheidungen und die Einheitlichkeit im Umgang mit Ergebnissen.
Was Unternehmen jetzt tun sollten
Nutzen Sie das Zeitfenster bis zum 31.10.2025. Prüfen Sie Ihre bestehenden Sauberkeitsspezifikationen und bisherigen Prüfwege gegen den Entwurf. Entscheiden Sie, ob Standardanalyse oder freie lichtoptische Analyse notwendig ist und ob ergänzend eine REM/EDX-Analyse sinnvoll ist. Stimmen Sie Extraktion, Filtration und Startparameter ab und reichen Sie begründetes Feedback über den offiziellen Kanal ein. So stellen Sie sicher, dass Ihre Praxisanforderungen in die finale VDA 19.1 2025 einfließen.
Wie unser Labor Sie konkret unterstützt
Als Prüflabor für technische Sauberkeit begleiten wir Sie durch die Gelbbandphase. Wir prüfen bestehende Spezifikationen und Prüfberichte, legen geeignete Analysewege fest und planen Probenahme sowie Trockenextraktion für komplexe Bauteile. Unsere Auswertungen nach lichtoptischer Analyse und REM/EDX werden nachvollziehbar dokumentiert und fachlich begründet.
Hinweis: Dieser Beitrag beschreibt den Stand des Gelbband Entwurfs. Änderungen bis zur finalen Veröffentlichung sind möglich. Offizielle Informationen zur Gelbbandphase und der Feedbackbogen sind beim VDA QMC verfügbar.
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