VDA 19 -
Qualitätsanforderungen
an die Autoindustrie
Die VDA 19 ist das Standardwerk des Verbands der Automobilindustrie zur technischen Sauberkeit und bietet genaue Vorgaben zur Reinigung, Prüfung und Verpackung von Bauteilen. Sie hilft, Partikelkontaminationen zu vermeiden, die die Qualität und Lebensdauer von Fahrzeugkomponenten gefährden könnten. Mit klar definierten Sauberkeitsstufen und Richtlinien für Sauberräume stellt die VDA 19 sicher, dass Hersteller in der Automobilindustrie höchste Qualitätsanforderungen erfüllen. So wird nicht nur die Produktqualität verbessert und Rückläufer reduziert, sondern auch die Kundenzufriedenheit und Wettbewerbsfähigkeit gesteigert.
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Definition und Ziele der VDA 19
Entstehung und Entwicklung der VDA 19
Die VDA 19 entstand als Reaktion auf die zunehmenden Probleme durch Restschmutz an Fahrzeugkomponenten in den frühen 1990er-Jahren. Besonders Dieselfahrzeuge und Systeme wie ABS und Direkteinspritzungen erwiesen sich als empfindlich gegenüber kleinsten Schmutzpartikeln, die zu Funktionsstörungen und teuren Ausfällen führten. Diese Herausforderungen führten zu Forderungen nach einheitlichen Standards für die technische Sauberkeit in der Automobilindustrie. Um diese Standards zu schaffen, gründete der Verband der Automobilindustrie (VDA) im Jahr 2001 den Industrieverbund TecSa (Technische Sauberkeit), der ein Regelwerk entwickelte, das 2004 erstmals als VDA 19 veröffentlicht wurde.
Die erste Fassung der VDA 19 legte fest, wie Partikelverunreinigungen analysiert und dokumentiert werden sollten, um die Qualität und Funktionalität der Bauteile sicherzustellen. Durch steigende Anforderungen und technische Weiterentwicklungen wurde die VDA 19 ab 2012 grundlegend überarbeitet. Der überarbeitete Standard, VDA 19.1, erschien schließlich 2015 und integrierte neue Techniken und strengere Anforderungen zur Verbesserung der Vergleichbarkeit von Sauberkeitstests. Heute bildet die VDA 19 gemeinsam mit der ISO 16232 den globalen Standard für technische Sauberkeit in der Automobilindustrie und setzt Maßstäbe für die Partikelanalyse und Sauberfertigung in vielen Industriezweigen.

Sauberräume und Sauberkeitsstufen
nach VDA 19
Ein wichtiger Bestandteil zur Sicherstellung der technischen Sauberkeit nach VDA 19 ist die Einrichtung von Sauberräumen, in denen Partikel auf Oberflächen gemessen und überwacht werden.
Die VDA 19 definiert vier Sauberkeitsstufen:
- SaS0 – Nicht regulierter Bereich: Normale Industriebedingungen, keine spezifischen Maßnahmen zur Partikelvermeidung.
- SaS1 – Sauberzone: Zugangskontrollen und Maßnahmen zur Partikelminimierung.
- SaS2 – Sauberraum: Zusätzliche Lüftungs- und Filteranlagen zur weiteren Partikelreduktion.
- SaS3 – Reinraum: Höchste Sauberkeitsanforderungen nach EN ISO 14644 mit Zugang über Schleusen.
Die Wahl der Sauberkeitsstufe erfolgt individuell je nach Bauteilanforderungen. Die meisten Montageprozesse kommen mit Sauberraum-Bedingungen (SaS2) aus, was eine kostengünstigere Alternative zum Reinraum darstellt, da weniger aufwendige Filter- und Lüftungstechnik benötigt wird. Die VDA 19 legt keine festen Partikelgrenzwerte fest, sondern betont die Anpassung an den jeweiligen Prozess und die Sauberkeitsspezifikation.


Aufbau und Struktur: VDA 19.2
Die VDA 19 wurde in zwei Teile gegliedert: VDA 19.1 zur „Prüfung der Technischen Sauberkeit“ und VDA 19.2 zur „Technischen Sauberkeit in der Montage“.
Die VDA 19.2 setzt sich mit der Sicherstellung der technischen Sauberkeit speziell in der Montage auseinander und wurde vom Industrieverband MontSa entwickelt. Dieser Standard richtet sich an Planer und Qualitätsverantwortliche und bietet einen umfassenden Leitfaden zur Neuplanung und Optimierung sauberkeitssensibler Montageprozesse sowie angrenzende Bereiche wie Logistik und Personalmanagement. Die VDA 19.2 zielt darauf ab, kritische Partikelverunreinigungen bereits an der Quelle zu minimieren und unvermeidbare Partikel aus sensiblen Bereichen zu entfernen. Durch eine einheitliche Vorgehensweise soll der Partikeleintrag reduziert und die Qualität der Endprodukte erhöht werden. Die Nummerierung der VDA 19.2 wurde an die VDA 19.1 angepasst, um die verschiedenen Aspekte der technischen Sauberkeit konsistent abzudecken.

Vorteile der VDA 19
Die Einhaltung der VDA 19 Norm bietet Unternehmen wesentliche Vorteile, besonders in der Automobilindustrie und anderen anspruchsvollen Industriezweigen. Durch die Anwendung der festgelegten Sauberkeitsstandards kann die Produktqualität signifikant verbessert werden, was wiederum die Anzahl an Rückläufern und Reklamationen reduziert.
Langfristig führt dies nicht nur zu erheblichen Kosteneinsparungen, sondern steigert auch die Kundenzufriedenheit, da die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Produkte erhöht wird. Zusätzlich verschafft die Einhaltung hoher Sauberkeitsstandards einen wichtigen Wettbewerbsvorteil, indem Unternehmen sich als Qualitätsführer etablieren und die steigenden Anforderungen an technische Sauberkeit erfüllen.